Exkursion der 9. Klassen nach Dachau – Berichte

von Lucas Schaal, Vivien Mayer, Jule Ottmar, Annika König und Henriette Vogel

Am 4. März um 7:00 Uhr begann der gemeinsame Ausflug der Stufe 9 zu dem ehemaligen Konzentrationslager und der heutigen Gedenkstätte Dachau. Nach einer knapp 3-stündigen Anreise erreichten wir unser Ziel gegen 10.30 Uhr. Bevor wir alle gemeinsam den Film über die Geschichte und Entstehung des Arbeitslagers anschauten, hatten wir eine halbe Stunde Zeit, das Gelände alleine ohne „Tour Guide“ auf uns wirken zu lassen. Nach einem sehr beeindruckenden Film begann dann die Tour mit unserem Guide Lukas. Wir redeten zuerst noch einmal darüber, wie es zu dem Holocaust kam, um unser Erlerntes aus dem Unterricht wieder vor Augen zu haben. Trotz ausführlicher Unterrichtsstunden über das Thema konnten wir noch viel Neues über manche Personen sowie über das Gelände erfahren. Die Besichtigung der Baracken sowie die des Museums waren sehr schockierend, jedoch hat es sehr geholfen, sich all das Erlernte aus der Schule hier bildlich vorzustellen und genau zu wissen, wie alles ausgesehen hat. Besonders emotional bewegt hat mich der „Bunker“, in dem die Häftlinge nach einem Fehlverhalten eingesperrt wurden. Gegen Ende der Besichtigung durften wir aus Gründen des Respekts nur alleine in das Krematorium, um uns die Gaskammer sowie die Verbrennungsöfen anzusehen. Nach diesem sehr bedrückenden Raum ging es als letztes zu der eigentlichen Gedenkstätte, einem Mahnmal. Somit war der Geschichtsausflug zu Ende und wir fuhren alle wieder – manche besser, die anderen nachdenklicher gelaunt – nach Hause und erreichten Herrenberg gegen 18.30 Uhr. (Lucas Schaal)


 

Am Mittwoch, dem 4. März trafen wir uns schon früh am Morgen. Nach einer 3- stündigen Busfahrt kamen wir dann in Dachau beim ehemaligen Konzentrationslager an. Durch ein Tor, das früher den Schriftzug „Arbeit macht frei“ trug, welcher aber geklaut wurde, traten wir ein. Das erste was uns auffiel, war die Leere, denn hinter dem Tor befand sich der riesige ehemalige Appellplatz.

Zunächst stimmte uns ein Film über das Leben in Dachau und die Befreiung auf die Thematik ein; etwas später begann die 2-stündige Führung.

Dabei haben wir erfahren, dass auf dem Appellplatz Häftlinge oft regungslos mehrere Stunden stehen mussten, ohne Schuhe oder warme Kleidung. Das schockierte uns sehr, denn wir froren schon nach kurzer Zeit in unseren warmen Winterjacken! Nachdem wir diesen Platz besichtigt hatten, gingen wir in das Museum, so dass wir eine noch bessere Vorstellung der Geschehnisse bekamen.

Das KZ hatte auch ein Gefängnis, in dem Leute untergebracht waren, die gefährlich für die Ordnung werden könnten, oder einen höheren Rang hatten (z.B. Bischöfe). Zeitweise wurden dort aber auch Lagerinsassen in Steh- und Dunkelzellen inhaftiert, um sie zu bestrafen.

In den Baracken, die für etwa 250 Personen gebaut wurden, wohnten später ca. 2000 Menschen. Die hygienischen Umstände waren unvorstellbar!

Insgesamt war das KZ völlig überfüllt. Es war für ca. 30 000 Menschen ausgelegt, zwischenzeitlich wurde es aber von rund 78 000 bewohnt. Bei den Krematorien angekommen, erfuhren wir, dass dort fast 300 000 Menschen verbrannt wurden, allerdings waren die Krematorien am Ende der 2. WKs überlastet.

Obwohl wir direkt an dem Ort waren, an dem so viele Menschen zu Unrecht gequält und ermordet wurden, schien alles ganz weit weg und komplett irreal.

Die allgegenwärtige Diskriminierung und Schikane sind heute unvorstellbar und lösten auch später noch Diskussionen in der Klasse aus.

(von Vivien Mayer, Jule Ottmar, Annika König und Henriette Vogel)