28. Dezember – Vögel

Während unserer Expedition werden die Vogelsichtungen vom PolE-Team penibel protokolliert und Fotobeweise angefertigt. Das Vorkommen und die geographische Verbreitung der einzelnen Arten werden mit ozeanographischen Daten, wie zum Beispiel der Wassertemperatur, abgeglichen. Wie man anhand des beigefügten Bestimmungsbeispiels erkennen kann, ist es als Laie sehr schwierig die Vögel eindeutig einer Art zuzuordnen, da sie sich auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen. 30Bestimmungshilfe

Die Ornithologen (Vogelkundler) haben jedoch ein geschultes Auge und greifen im Zweifelsfall auf ihre Fotos zurück. Auf der beigefügten Landkarte sieht man, dass der dunkelblaue Bereich zwischen Australien und Südafrika schon sehr gut erforscht ist. Der südwestlich gelegene Bereich dieses Gebietes, weist jedoch noch einige Fragezeichen auf und wird von unserer Reiseroute zumindest partiell abgedeckt. 30Forschungsgebiete

Vielleicht wird unsere Forschungsreise den Ornithologen neue Ergebnisse liefern oder bereits vorhandene bestätigen. Nach Auswertung ihrer Protokolle erhalten sie Grafiken wie die der Dark-mantled Sooty Albatrose (Dunkelalbatros) und der Light-mantled Sooty Albatrose (Graumantel-Rußalbatros) (vgl. Abbildung 1). 30RoteListe 30Rote_Liste1 30light_manteled_Albatros 30AntarcticPetrel

Links ist in orange bis lila die Temperatur des Wassers in Bezug auf die Breitengrade dargestellt. Die grün-schwarze Kurve zeigt wo Daten erhoben wurden, denn da auf dieser Reise, (welche letztes Jahr stattfand) nur 2 Ornithologen an Bord waren, gibt es die schwarzen Bereiche, die nicht observiert wurden, da beide Wissenschaftler geschlafen haben, sowie grüne Fahrtabschnitte, die von einem der beiden observiert wurden. Die horizontalen blauen bis grauen Linien stellen die verschiedenen Fronten dar (Temperatursprünge im Meer), wobei die letzte graue Linie bei 58° südlicher Breite die Eisgrenze markiert. Die beiden rechten Diagramme stellen die Abwesenheit (absent) sowie das Vorkommen (present) von jeweils der Dark-mantled Sooty Albatrosse sowie der Light-mantled Sooty Albatrosse ebenfalls im Bezug zur geographischen Breite dar. Man erkennt somit sehr deutlich, dass sich die Dark-mantled Sooty Albatrosse nur in Gebieten von etwa 38° – 44° südlicher Breite aufhalten und die Light-mantled Sooty Albatrosse weiter im Süden bei Breitengraden von ca. 46°-57°. Eine mögliche Hypothese für dieses Verhalten ist die Vermeidung von Konkurrenz.
30Chart

Abb 1.: Verbreitung Dark-manteld Soothy Albatros und Light-manteled Soothy Albatros

Desweiteren gibt es Grafiken, welche die Anzahl der Tiere einer Art in Bezug zur geographischen Breite darstellen. Eine solche Grafik ist in Abbildung 2 dargestellt. Die x-Achse zeigt von links nach rechts die Zunahme der Vögel von 1 bis 1000. Die y-Achse zeigt von oben nach unten die Breitengrade von 34° bis 71° südlicher Breite. Die schwarzen Markierungen im Diagramm zeigen die Anzahl der Sichtungen des Antarctic Petrel (Antarktischer Sturmvogel) auf dem jeweiligen Breitengrad auf der Fahrt in Richtung Süden, die roten Markierungen die Sichtungen auf der Rückfahrt der gleichen Strecke (Antarktis-Kapstadt) in Richtung Norden. Die meisten Antarctic Petrels kommen auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt in Gebieten um den 58. südlichen Breitengrad vor.

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Abb 2.: Anzahl und Verbreitung Antarctic Petrel

Anhang von Langzeitstudien können somit Veränderungen innerhalb von Populationen erfasst werden. Der Dark-manteld Soothy Albatross als auch der Black-browded Albatross gehören inzwischen zu den gefährdeten Arten (in den Fotos mit EN gekennzeichnet – das steht für endangered species), da die Populationsgröße aufgrund der Langleinenfischerei stark abnimmt. Die Tiere erspähen aus der Luft die Köder, welche an Haken an der Leine befestigt sind, fressen sie und verenden qualvoll im Wasser. Eine Möglichkeit wie die Albatrosse geschützt werden könnten, wäre Gewichte an die Langleinen anzubringen, damit diese unter die Wasseroberfläche absinken und die Köder somit von den Albatrossen nicht mehr wahrgenommen werden.

Ein Gedanke zu „28. Dezember – Vögel

  1. Hallo,
    Ich wollte fragen wie die Robben in der ANtarktisbei Wassertemperaturen von bis zu -2°C überleben können.
    Sie Haben ja eine Fettschicht aber diese wird doch auch Irgendwann kalt.
    Und in diesem Rettungsanzug kann man ja, obwohl man mit dem Wasser nicht in Berührung kommt und eine wärmende Luftschicht hat, ja auch nur 6 stunden überleben.

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