Ein gutes Brot braucht Leidenschaft und ein bisschen Weltraumatmosphäre

geschrieben von Johanna M. und Sophie A. (J2)

Am Montag, den 19.11.2018, unternahmen die zweistündigen Geographie Kurse der Jahrgangsstufe 2 eine Exkursion zum Backhaus von „Bäcker Baier“ in Gültstein. Ziel war es, im Unterricht behandelte Themengebiete der Wirtschaftsgeographie zu vertiefen und einen regionalen Bezug herzustellen.

Jochen Baier führt die Familienbäckerei in der 6. Generation und erklärte uns schmunzelnd, er sei Friedrich VI. Er führte uns persönlich durch sein Backhaus und erklärte uns Schritt für Schritt wie ein Brot gebacken wird. Bereits vom Café aus konnten wir einen Blick auf die Backhalle werfen und zuerst erschien es uns so, als sei der Backprozess ziemlich automatisiert und maschinell betrieben. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Trotz seiner Bemühungen, den Produktionsprozess durch Digitalisierung zu modernisieren und zu vereinfachen, setzt Jochen Baier vor allem auf traditionelles Handwerk und qualitativ hochwertige Backwaren. „Die Maschinen sollten die Bäcker nur unterstützen und Fehler minimieren“, erklärte Herr Baier überzeugend.

Des Weiteren werde beim Produktionsablauf auf die Umwelt geachtet, indem die Abwärme entzogen und weiter verwendet werde. Für dieses innovative Vorgehen wurde Jochen Baier vom Gäuboten sogar aktuell ausgezeichnet. Das Verwenden einer Vakuumkammer im Backprozess weckte sogar das Interesse der Pro7-Sendung „Galileo“, welche über die sensationelle Idee des „Weltraumbrotes“ kürzlich berichtete.

Auch unsere Fragen beantwortete Herr Baier geduldig, beispielsweise welche Standortfaktoren für das Backhaus in Gültstein sprachen. Diesbezüglich erklärte er uns weiter, dass manche Vorteile, die dieser Standort biete, auch erst mit der Zeit ersichtlich wurden. Zum Beispiel hätte Jochen Baier niemals gedacht, dass so viele Leute von der Autobahn kommen. Das sehe man immer an den Kennzeichen und den traurigen Gesichtern der Kinder, die lieber zu Mc Donald’s gegangen wären, erklärte er lachend. „Aber am Ende sind sie natürlich trotzdem glücklich“, zeigt sich der Weltbäcker überzeugt von der Qualität seiner Produkte.

Glücklich sollten auch seine Mitarbeiter sein. Das ist ihm vor allem für seine Zukunftspläne wichtig. „Das Handwerk des Brotbackens hängt von den Bäckern ab, denn Brot ist eben eine emotionale Sache.“

Wir danken Herrn Baier ganz herzlich für den freundlichen Empfang in seinem Backhaus, die informative Führung und sein Engagement, uns Schülerinnen und Schüler bei dieser Form einer außerunterrichtlichen Aktivität zu unterstützen.